Fußbad – mehr als nur Entspannung

Nach einem langen Tag auf den Beinen gibt es für viele Menschen nichts Schöneres als ein entspannendes Fußbad zu nehmen. Ob in einem speziellen Fußsprudelbad mit integrierter Massagefunktion oder ganz einfach in einer normalen Haushaltsschüssel, dafür aber versetzt mit duftenden Ölen oder zarten Blütenblättern – jedes Fußbad versprüht seinen ganz eigenen Charme und bietet gestressten Menschen die Möglichkeit, sich endlich zurückzulehnen und zu entspannen.

FußbadDoch Fußbäder können tatsächlich noch sehr viel mehr als das leisten! Worum es sich dabei genau handelt, wollen wir im nun folgenden Artikel ausführlich erläutern.

Was Fußbäder leisten können

Neben dem Entspannungsaspekt bieten Fußbäder auch verschiedene, praktische Anwendungsmöglichkeiten auf den Gebieten der Medizin, der Gesundheitsförderung und der Pflege. Wer hätte gedacht, dass Schweißfüße, Fußpilz und Erkältungen mit Fußbädern bekämpft werden können? Dass sie ihm Rahmen der Hornhautentfernung eingesetzt werden und sogar bei Migräne Linderung verschaffen?
Werfen wir doch gemeinsam einen Blick auf die vielen verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Fußbädern:

Insbesondere als Vorbereitung zur Entfernung von Hornhaut an den Füßen sind Fußbäder, je nach dem welcher Hornhautentferner eingesetzt wird, äußerst nützlich. Fußbäder leiten die Behandlung von Hornhaut ein, indem die Füße beispielsweise in einer Mischung aus warmem Wasser und Meersalz eingeweicht werden. Nach dem Bad kann die so aufgeweichte, überschüssige Hornhaut z.B. mit einem Bimsstein relativ mühelos entfernt werden.

Schweißfüße

Schweißfüße lassen sich durch Fußbäder effektiv bekämpfen. Dazu benötigt man jedoch die Wirkstoffe des Efeus und der Eichenrinde (alternativ kann auch Salbei eingesetzt werden). Die Rinde hemmt die Schweißbildung, während die Stoffe des Efeus Entzündungen eindämmen und desinfizierend wirken. Um ein wirkungsvolles Fußbad zu kreieren, werden die Pflanzen im Verhältnis 1:1 gemischt und anschließend mit kochendem Wasser (ca. ein Liter) übergossen. Nach einer Ruhezeit von einer Viertelstunde wird die Mischung durch ein Sieb oder ein feines Tuch gegossen, so dass nur noch der Sud übrig bleibt.

Anschließend wird der Extrakt in eine Schüssel mit warmem Wasser gegeben. Die Füße werden 10 Minuten lang in dieser Mischung gebadet und anschließend sanft abgetrocknet – Es empfiehlt sich, diesen Vorgang jeden Tag über mehrere Wochen hinweg zu wiederholen.

Fußpilz Fußbad

Fußpilz

Fußpilz ist eine unangenehme und lästige Sache. Um eine rasche Heilung einzuleiten, bereitet man eine Schüssel mit warmem Wasser zu, in welches eine halbe Tasse Salz und eine Tasse Apfelessig gegeben werden. In dieser Mischung baden die Füße zweimal täglich für je zehn Minuten. Nach dieser Zeitspanne sollen die Füße gründlich getrocknet werden – vor allem zwischen den Zehen! Für jede Anwendung muss ein frisches Handtuch verwendet werden.

Ansteigendes Fußbad

Das sogenannte ansteigende Fußbad kann gegen vielerlei gesundheitliche Probleme – wie Menstruationsbeschwerden, Nasennebenhöhlenprobleme, Erkältungen und Blasenentzündungen – ankämpfen. Dazu füllt man eine tiefe Schüssel mit 20° warmem Wasser, bis es dem Patienten an die Knöchel reicht. Im Verlaufe der nächsten Minuten gibt man stets eine weitere Tasse voller heißem Wasser hinzu, bis eine Temperatur von 43° Celsius erreicht ist. Alternativ können natürlich elektrische Fußbäder genutzt werden, welche entsprechend „programmierbar“ sind.

Fieber und Kopfschmerzen

Auch Fieber kann man mit einem Fußbad zu Leibe rücken. Die Temperatur des Fußbads richtet sich in diesem Fall nach der aktuellen Körpertemperatur und sollte stets ein Grad weniger betragen. Anschließend werden dem Bad ein paar Tropfen Zitronenöl hinzugefügt. Nach 15 Minuten wird der Patient eine leichte Verbesserung seines Zustandes empfinden können.

Kopfschmerzen begegnen den Menschen täglich. Sei es, weil sie empfindlich auf Wetterumschwünge reagieren, weil der Stress auf der Arbeit und in der Familie mal wieder zu groß war oder weil sich eine Erkältung ankündigt. Wer mal wieder unter Kopfschmerzen leidet, sollte sich mit der Idee des Wechselbads auseinandersetzen. Dieses fördert die Durchblutung und kann dabei helfen, Spannungskopfschmerzen und sogar Migräne zu lindern.

Um ein Wechselbad nehmen zu können, werden zwei Eimer benötigt, von denen einer mit warmem Wasser (~ 38° Celsius) und der andere mit kaltem Wasser (~ 18°) gefüllt wird. Das Wasser sollte dem Patienten bis kurz unter die Kniescheibe reichen.

Nun steigt der zu Behandelnde mit beiden Beiden zunächst für fünf bis zehn Minuten in das Warme Wasser und wechselt nach dieser Zeitspanne in das Kalte. Die Verweildauer für das kalte Wasser beträgt nur fünf bis zehn Sekunden. Anschließend wird der Vorgang dreimal wiederholt.
Nach dem Bad wird das Wasser nur von den Füßen abgestreift – nicht abgetrocknet! Um den Blutstrom in den Beinen zusätzlich anzuregen sollte man in warmen Socken ein paar Meter laufen.

Fußbad Anwendung – darauf ist zu Achten!

Bevor man sich ein Fußbad einlässt, sollte man wissen, welche Wirkung man erzielen möchte. Möchte man seine Durchblutung fördern, muss das Fußbad kaltes Wasser enthalten, da dieses beim ersten Kontakt die Gefäße verengt. Gleich darauf weiten sich diese jedoch wieder. Sucht man hingegen eher Entspannung oder möchte die Lösung eines Krampfes bewirken, darf das Wasser durchaus angenehm warm sein.

Öle, Salze und sonstige Zusätze verströmen nicht nur einen betörenden Duft – in bestimmter Kombination können sie die mit dem Fußbad zu erzielende Wirkung noch weiter verstärken. So helfen einige Tropfen Fichtennadelöl bei Erkältungen, während Zitrusöle aufgestauten Stress vertreiben und für gute Laune sorgen.

Wer mit seinem Fußbad also die bestmöglichen Resultate erzielen will, sollte sich auf jeden Fall vorab darüber informieren, welche Temperatur das Wasser haben soll und welche Zusätze die Wirkung noch unterstützen können.

Tipp bei der Verwendung ätherischer Öle

Wenn dem Wasser ätherische Öle hinzugefügt werden sollen, macht es Sinn, diese vorher mit einem Emulgator zu vermischen. Nur auf diese Weise verbinden sich die Öle mit dem Fußbad und entfalten ihre gesamte Wirkung. Außerdem wird so verhindert, dass empfindliche Haut gereizt auf den Kontakt mit den hochkonzentrierten Ölen reagiert – Sowohl Milch als auch Sahne können als Emulgatoren zu diesem Zweck eingesetzt werden.

Vorsicht: Es klingt so entspannend, so schön und vollkommen harmlos – dennoch gibt es durchaus Personen, die von dem Gedanken an ein Fußbad lieber Abstand nehmen sollten! Wer unter Krampfadern, einer akuten Venenthrombose und arteriellen Durchblutungsstörungen leidet, sollte daher nicht unbedingt in ein warmes Fußbad steigen. Wurden Bluthochdruck oder ein Harnwegsinfekt diagnostiziert, sollte man hingegen auf kalte Fußbäder verzichten.