Hornhautentfernung bei Diabetikern

Grundsätzlich ist eine gute und richtige Fußpflege für jeden wichtig, Diabetiker wissen jedoch, dass ihre Füße aufgrund ihrer Erkrankung besonders empfindlich sind. Eine sorgsame und gründliche Fußpflege ist daher für Diabetiker besonders wichtig.

Ein besonderes Gesundheitsrisiko bei Diabetes – die Füße

Diabetes bringt zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen und Risiken mit sich. Auch die Füße sind davon betroffen und bedürfen deshalb einer ganz besonderen Pflege. Bereits kleinste Verletzungen an den Füßen können bei Diabetikern weitreichende Folgen haben.

Diabetiker haben oftmals aufgrund von Nervenschädigungen ein vermindertes Schmerzempfinden. Daher können kleinste Verletzungen und Wunden unbemerkt bleiben. Zudem leiden Diabetiker häufig unter Durchblutungsstörungen, welche auch eine Wundheilungsstörung verursachen können, sodass sich auch kleinste Verletzungen an den Füßen schnell entzünden können. Gleichzeitig kann die Fußhaut durch den veränderten Stoffwechsel nicht mehr genügend Feuchtigkeit und Fett speichern. Das hat eine verminderte Schweiß- und Talgdrüsenaktivität zur Folge. Die Haut kann insgesamt nicht mehr so viel Fett und Feuchtigkeit speichern. Das hat zur Folge, dass Diabetiker vermehrt unter verdickter Hornhaut, Schrunden und Druckstellen an den Füßen leiden und damit auch die Gefahr einer Pilzinfektion steigt. Eine besonders regelmäßige und gründliche Fußpflege ist daher für Diabetiker äußerst wichtig. Dabei müssen jedoch Verletzung unbedingt vermieden werden. Hornhautentfernung an Diabetiker-Füßen bedarf daher der besonderen Sorgfalt und sollte immer fachgerecht und mit den richtigen Werkzeugen durchgeführt werden.

Hornhautentfernung beginnt mit regelmäßiger Pflege und Kontrolle

Der hohe Feuchtigkeitsverlust und verminderte Talgdrüsenaktivität macht Trockenheit an den Füßen für Diabetiker zu einem großen Problem. Trockene Haut neigt zu einer schnellen Hornhautbildung. Zudem nimmt die Gefahr von Schrunden und Hühneraugen an den Füßen zu. Neben einer regelmäßigen und fachgerechten Hornhautentfernung ist daher die ständige Pflege und Kontrolle der Füße für Diabetiker eine wichtige Vorsorgemaßnahme, um die Füße gesund und frei von Hornhaut zu halten. Regelmäßiges Eincremen der Füße ist für Diabetiker deshalb ein absolutes Muss.  Zudem sollten die Füße am besten täglich genau auf Verletzungen kontrolliert werden. Ein Spiegel kann dabei die Kontrolle auf Verletzungen erheblich erleichtern. Auch die Zehenzwischenräume sollten bei der täglichen Kontrolle nicht vergessen werden und inspiziert werden. Bei Auffälligkeiten wie etwa starke Druckstellen, ungewöhnlich starke Hornhautschwielen oder Verletzungen sollte der Arzt konsultiert werden. Auf keinen Fall sollten Diabetiker vorliegende Verletzungen selbst behandeln.

Das tägliche Fußbad – aber richtig

Für Diabetiker ist peinliche Reinlichkeit und Pflege besonders wichtig. Daher sollten die Füße täglich gewaschen oder gebadet werden. Dabei sollte auf herkömmliche Seife verzichtet werden. Sie trocknet die sowieso schon trockene Haut zu sehr aus. Stattdessen sind harnstoffhaltige Waschlotionen das geeignete Mittel. Der Harnstoff bindet die Feuchtigkeit und sorgt so dafür, dass der Haut durch das Waschen oder Baden nicht noch mehr Feuchtigkeit entzogen wird. Grundsätzlich sollten die Füße nur mit einem weichen Waschlappen behandelt werden. Ausdauerndes Schrubben mit Hilfe von Bürsten oder Waschhandschuhen erhöht die Verletzungsgefahr. Ein Fußbad sollte nie länger als 5 Minuten dauern. Dabei darf das Wasser maximal eine Temperatur von 35 Grad Celsius haben. Zu lange Fußbäder weichen die empfindliche Fußhaut zu sehr auf, sodass Keime leichter eindringen können und die Infektionsgefahr ansteigt. Die Wassertemperatur sollte unbedingt mit einem Badethermometer kontrolliert werden. Bei Diabetikern kann das Temperaturempfinden gestört sein, sodass eine zu heiße Wassertemperatur ohne entsprechende Kontrolle mit einem Thermometer möglicherweise nicht festgestellt werden kann. Nach dem Waschen oder Baden der Füße darf die Haut auf keinen Fall trocken gerubbelt werden. Das Abtupfen mit einem weichen Handtuch mindert die Verletzungsgefahr. Dabei ist jedoch auf eine gründliche Trocknung der Haut zu achten. Zwischen den Zehen können auch Kosmetiktücher verwandt werden. Ein Föhn eignet sich für Diabetiker zur Trocknung nicht. Wegen des gestörten Temperaturempfindens kann das Föhnen schnell zu Verbrennungen führen.

Hornhaut entfernen – aber richtig

Diabetiker-Füße neigen zu vermehrter Hornhautbildung. Daher sollte die Hornhaut regelmäßig, am besten einmal wöchentlich, entfernt werden. Je weicher die Haut beim Entfernen der Hornhaut ist, desto einfach kann sie abgetragen werden. Es empfiehlt sich daher, die Hornhaut entweder nach einem Fußbad oder unter fließendem Wasser beim Duschen zu entfernen. Hornhautfeilen, Hornhauthobel und –raspeln sowie Scheren sind für Diabetiker absolut tabu. Mit diesen Hilfsmitteln ist die Verletzungsgefahr für Diabetiker-Füße einfach zu hoch. Erlaubt sind nur schonende Methoden. Am besten eignet sich ein Bimsstein. Er entfernt lästige Hornhaut schonend und ohne Verletzungsgefahr. Auch nach dem Entfernen der Hornhaut sollten die Füße immer gut eingecremt werden. Dabei sollten die Zehenzwischenräume nicht vergessen werden. Schwielige Hornhaut, die sich mit einem Bimsstein nicht entfernen lässt oder Hühneraugen werden besser von einem Podologen entfernt.