Schrunden

SchrundenSchrunden sind kleine spaltförmige Risse in der Haut oder an den Schleimhäuten. Infolge mangelnder Elastizität von Haut und Schleimhäuten können diese Risse leicht entstehen. Im Normalfall heilen Schrunden von selbst.

Allerdings erfolgt die Abheilung in einem überaus langsamen Heilungsprozess. Manchmal können Schrunden jedoch auch zu unangenehmen und schmerzhaften Begleiterscheinungen  führen, sodass eine Behandlung, selbst ohne akute Beschwerden sinnvoll ist. Zudem kann eine häufige und vermehrte Schrundenbildung durchaus ernsthafte gesundheitliche Ursachen haben, welche in manchen Fällen eine medizinische Abklärung ratsam machen.

Was sind Schrunden?

Schrunden sind kleine Risse, die sich spaltförmig durch alle Hautschichten ziehen können. Auch die Schleimhäute können von derartigen Rissen betroffen sein. Schrunden treten häufig an Fersen und Füßen auf und sind auch unter dem Namen Rhagaden bekannt. Risse an den Schleimhäuten treten vornehmlich an den Mundwinkeln, dem After oder dem Darm auf.
Sind die Schleimhäute betroffen werden solche Schrunden auch als Fissuren bezeichnet. Seltener sind Brust oder Brustwarzen von Schrunden betroffen. In diesen Fällen sind sie meist eine Folgeerscheinung des Stillens.
Am häufigsten treten Schrunden an den Füßen und den Mundwinkeln auf.

Die kleinen spaltförmigen Einrisse können von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern groß sein. Immer sind sie an ihrer Oberfläche breiter als im inneren des Gewebes oder der Haut. Im Extremfall können diese Risse bis in tiefe Hautschichten oder gar bis zum Knochen eindringen.

Welche Symptome können auftreten?

Schrunden können so klein sein, dass sie mitunter zunächst einmal gar nicht sichtbar sind. Allerdings verursachen sie recht schnell einige unangenehme Symptome. So können ein Juckreiz oder ein Brennen an der betroffen Haut- oder Schleimhautregion erste Anzeichen für Schrunden sein. Auch Schmerzen und bei tiefen Schrunden kleine Blutungen mit anschließender Schorfbildung werden durch die kleinen Risse verursacht.

Wodurch werden Schrunden verursacht?

Zahlreiche Ursachen können dazu führen, dass Schrunden an Haut oder Schleimhäuten auftreten. Hautschrunden treten am häufigsten aufgrund einer herabgesetzten Elastizität der Haut auf. Entzündlicher, schuppender oder verhornter Haut fehlt die sonst übliche Elastizität.

Schon ganz geringe Krafteinwirkungen, Druck oder Belastungen können dazu führen, dass die Haut einreißt. Auch Kälte, Austrocknung oder ständige Feuchte der Haut können Schrunden verursachen. Neben diesen verhältnismäßig harmlosen Ursachen können Schrunden jedoch auch als Begleiterscheinung einiger ernsthafter Erkrankungen auftreten.
Dazu gehören Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Neurodermitis, Autoimmunerkrankungen mit Beteiligung der Haut,  Morbus Crohn, Diabetes sowie Eisen- oder Vitaminmangel. Ebenso entstehen Schrunden manchmal als Folgenbeschwerden bei Adipositas (Fettsucht), sehr großen Brüsten und bei stillenden Müttern.

Wie werden Schrunden behandelt?

Grundsätzlich heilen Schrunden von selbst wieder ab. Allerdings ist ihr Heilungsprozess in der Regel sehr langwierig. Das liegt daran, dass sie meist an Stellen auftreten, die einer ständigen Belastung oder Bewegung ausgesetzt sind.
Der lange Heilungsprozess birgt die Gefahr von Infektionen und damit einhergehender Entzündungen, denn Bakterien, Pilze und andere Keime können in die zum Teil tiefen Einrisse bestens eindringen. Im schlimmsten Fall können sich Abszesse bilden, die eine chirurgische Behandlung notwendig machen.

Zur Eigenmedikation stehen zahlreiche Cremes und Salben, die den Heilungsprozess der unangenehmen Schrunden beschleunigen, zur Verfügung. Einfache Fettcremes führen der Haut Feuchtigkeit zu und machen sie so wieder geschmeidig und weich.

Spezielle Schrundensalben enthalten zusätzlich Wirkstoffe, die sich beruhigend und zellregenerierend auf die betroffenen Hautstellen auswirken. Neben der Behandlung mit Salben und Cremes ist es wichtig, ist betroffenen Regionen möglichst wenig zu beanspruchen und jegliches Kratzen oder Reiben zu vermeiden. Besonders bei der Behandlung von Fissuren an den Mundwinkeln gestaltet sich dies oftmals schwierig und führt zu einer verzögerten Abheilung.

Entzünden sich Schrunden oder treten sehr häufig auf, ist eine ärztliche Abklärung und Behandlung unbedingt notwendig. Infektionen müssen mit entsprechenden antibiotischen Salben oder Medikamenten behandelt werden und ein häufiges und wiederholtes Auftreten von Schrunden kann eine Begleiterscheinung verschiedener Erkrankungen sein, die unbedingt medizinisch behandelt werden muss.

Vorbeugung gegen Schrunden

Damit Schrunden erst gar nicht entstehen ist es wichtig, dass die Haut immer durch genügend Feuchtigkeit elastisch und weich bleibt. Regelmäßige Hautpflege mit Cremes und Salben ist daher sinnvoll.

Zur Feuchtigkeitsversorgung können bereits normale Fettcremes oder Lotionen ausreichen. Besonders wirksam sind Salben und Cremes, in denen Harnstoff enthalten ist. Allerdings sollte der Harnstoffanteil nicht mehr als 5 Prozent betragen. Salben mit einem höheren Harnstoffanteil werden bereits zur Behandlung bestehender Schrunden eingesetzt.

Ebenfalls vorbeugend wirkt eine regelmäßige Hornhautentfernung. Schrunden treten vermehrt an verhornten Hautregionen auf, da diese Hautbereiche trocken und ohne Elastizität sind und die besten Bedingungen zur Schrundenbildung bieten.
Wird die Hornhaut regelmäßig entfernt, wird die Haut wieder elastisch und weich und bietet damit für Schrunden eine wesentlich geringere Angriffsfläche.