Sie tragen uns täglich über weite Strecken, helfen uns beim Überwinden von Hindernissen und sorgen dafür, dass wir stets dort ankommen, wo wir hinwollen – unsere Füße. Selten erhalten sie im Gegenzug für ihre harte Arbeit einen gerechten Lohn (wie entspannende Fußbäder und liebevolle Pflege).
Nein, ganz im Gegenteil sogar: Die meiste Zeit werden sie gekonnt ignoriert und stundenlang in enges Schuhwerk gequetscht, bis sich irgendwann Blasen und wunde Stellen gebildet haben. Bleiben diese kleinen Beschwerden unbehandelt, entstehen mit der Zeit ernste Probleme, die einen Besuch beim Podologen bzw. der medizinischen Fußpflege nötig werden lassen.
Wenn es den Füßen zu viel wird
Die Ursachen für Fußprobleme sind vielfältig: Hühneraugen können beispielsweise durch falsches Schuhwerk entstehen, während manche Warzen durch Viren von einem Menschen auf den anderen übertragen werden. Wird der Fuß durch eine generelle Fehlstellung oder durch eine Verformung der Zehen tagtäglich falsch belastet, zieht dies ebenfalls ernste Probleme – von Hornhautbildung bis hin zu Druckstellen und Blasen – nach sich.
Doch auch Krankheiten können als Ursache für Probleme mit den Füßen in Betracht gezogen werden. So leiden beispielsweise Diabetiker häufig unter starken Fußproblemen. Bei ihnen wird nicht selten extrem trockene Haut diagnostiziert, welche eine direkte Folge der Schädigung von Blutgefäßen, Nerven, Schweiß- und Talgdrüsen durch den hohen Blutzucker ist. Sobald diese nämlich nicht mehr korrekt arbeiten können, wird die Haut nur noch ungenügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dringend benötigte Feuchtigkeit kann daraufhin nicht mehr gespeichert werden und die Haut trocknet aus.
Das größte Problem trockener Hautpartien ist, dass sich dort sehr schnell zahlreiche kleine Risse bilden – man spricht in diesem Zusammenhang auch von Schrunden – und sie damit besonders anfällig für Krankheitserreger aller Art sind.
Übrigens – Menschen, die an Rheuma, Übergewicht und Venenerkrankungen leiden, sind ebenfalls prädestiniert dafür, schwerwiegende Probleme mit den Füßen zu entwickeln.
Doch mit welchem dieser Probleme ist eine medizinische Fußpflege bei Podologen angebracht? Warzen kann schließlich auch ein Arzt behandeln und Blasen heilen irgendwann von selbst wieder ab.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass man einen Podologen nicht nur bei schwerwiegenden Fußproblemen aufsuchen kann. Ein Besuch in der Praxis umfasst das fachgerechte Schneiden von Nägeln und bei Bedarf auch angenehme Fußmassagen. Daher kann man sagen, dass sich ein Besuch beim Podologen für jeden lohnt, der seinen Füßen gerne etwas Gutes tun und sich Tipps vom Fachmann zur professionellen Fußpflege daheim holen möchte.
Medizinisch notwendig wird ein Termin jedoch, wenn:
- der Patient Diabetiker ist und unter trockener, rissiger Haut leidet
- das diabetische Fußsyndrom vorliegt
- Fußpilz diagnostiziert worden ist, der professionell behandelt werden soll
- aufgrund des Alters oder einer Krankheit die sachgemäße Fußpflege nicht mehr gewährleistet werden kann
- die Zehennägel eingerollt oder eingewachsen sind und Schmerzen verursachen
- durch Rheuma eine Fehlstellung der Füße oder Zehen eingetreten ist
- eine Fußoperation eine fachgerechte Nachbehandlung erforderlich macht
Doch auch kurzzeitige Probleme, wie überschüssige Hornhaut, Hühneraugen, Warzen und Blasen können in der Praxis des Podologen behandelt werden. Zwar erledigen immer mehr Menschen dies gerne von Zuhause aus, jedoch besteht bei der Behandlung in Eigenregie auch stets ein gewisses Risiko.
Der Podologe hingegen hat seinen Beruf über mehrere Jahre hinweg gelernt und konnte bereits einschlägige Erfahrungen in der effektiven Behandlung dieser Fußprobleme sammeln. Wer sich in die Hände eines Fachmannes begibt, geht weniger Risiken ein und kann sich sicher sein, dass sein Problem professionell gelöst wird.
Da die Podologen aufgrund ihrer Ausbildung Veränderungen an der Fußhaut schnell feststellen und klassifizieren können, bietet sich eine Behandlung auch bei bestehendem Verdacht auf Fußpilz an. Auf diese Weise kann die Erkrankung bereits im frühen Stadium erkannt und effektiv bekämpft werden.
Sollte sich der Verdacht als unbegründet erweisen, war der Besuch in der Praxis auf keinen Fall überflüssig, denn der kundige Fachmann wird die Zeit sehr gerne dazu nutzen, seinen Patienten ausführlich über das Thema Fußpilz aufzuklären und ihm sicher noch einige praktische Maßnahmen zur Vorbeugung dieser Erkrankung vorstellen.
Podologie – was ist das überhaupt?
Der Begriff Podologie stammt aus dem Griechischen und leitet sich von den Wörtern pous (im Genitiv podos) und logos ab. Übersetzt hieße dies in etwa „Die Lehre vom Fuß“. Die Podologie umfasst die gesamten Maßnahmen, die ein nichtärztlicher Heilkundiger zur Behandlung von Fußproblemen einsetzt. „Nichtärztlich“ ist in diesem Fall jedoch nicht mit „laienhaft“ gleichzusetzen, denn das Wissen eines Podologen umfasst ein weites Feld an medizinischem Wissen aus den Gebieten der Orthopädie, Dermatologie, Diabetologie und Chirurgie.
Im Gegensatz zur kosmetischen Fußpflege, die sich hauptsächlich mit der Hygiene und der Ästhetik des Fußes befasst, werden im Rahmen der medizinischen Fußpflege also auch direkte Behandlungen von Fußproblemen durchgeführt. Aus diesem Grund wird die Podologie als medizinischer Fachberuf (und nichtärztlicher Heilberuf) definiert. Die meisten Podologen arbeiten eng mit orthopädischen Schuhmachern, Physiotherapeuten, Apothekern und (Haut)Ärzten zusammen, um eine optimale Behandlung ihrer Patienten gewährleisten zu können.
Der erste Besuch beim Podologen
Wer die medizinische Fußpflege in Anspruch nehmen will, weiß meist schon, dass ein Problem mit seinen Füßen besteht. Dennoch sollte man für den ersten Besuch beim Podologen etwas mehr Zeit einplanen, da vor der eigentlichen Behandlung zuerst einmal ein ausführliches Gespräch eingeleitet wird, in dem der Patient die Möglichkeit erhält, dem Podologen seine Probleme ausführlich zu schildern.
Anschließend darf der Patient ein entspannendes Fußbad genießen, dem eine gründliche Untersuchung seitens des Podologen folgt. Dabei kann dieser sich ganz einfach einen Überblick über den Allgemeinzustand der Füße (Form, Zustand der Nägel und mögliche Hautveränderungen) verschaffen und seine Erkenntnisse mit jenen Informationen abgleichen, die er während des Beratungsgespräches bekommen hat.
Sollten tatsächlich Probleme festgestellt worden sein, wird der Podologe sein weiteres Vorgehen mit dem Patienten besprechen und ihn über die notwendigen Behandlungen aufklären. Der zu Behandelnde kann Fragen stellen, wenn ihm etwas unklar ist und zusammen mit dem Podologen einen Behandlungsablauf entwickeln.
Im Rahmen einer medizinischen Fußpflegebehandlung werden die Nägel des Patienten fachgerecht geschnitten. Sollte der Kunde unter eingewachsenen Nägeln leiden, kann der Podologe an dieser Stelle Abhilfe schaffen. Auch bestehende Hautveränderungen wie Warzen, Hühneraugen und Hornhaut werden im Rahmen der Behandlung fachgerecht entfernt. Falls nötig, erfolgen nun zielgerichtete Fußmassagen und Gymnastikübungen, um die Beweglichkeit des Fußes zu verbessern.
Zum Abschluss der Behandlung kann der Podologe seinen Patienten noch ausführlich in Bezug auf professionelle Pflegemittel, die fachgerechte Handhabung von Verbandsmaterialien und empfehlenswerte Salben beraten. Diese Beratung richtet sich natürlich nach den persönlichen Bedürfnissen des Patienten und soll ihm dabei helfen, seine Füße Zuhause selber bestmöglich pflegen zu können.